Im Detail
Johann von Drathen,
... dessen Monogramm über der "Bobendör" steht, ließ 1794 diesen stattlichen Hof in den Elbmarschen am Lühnhüser Deich errichten.
Der "Drathenhof" ist ein "Durchfahrtshaus", so benannt nach der durchgehenden breiten Diele mit einer "Groot Dör" im stallseitigen Giebel und einer repräsentativen Haustür im Wohngiebel (Bild vom Grundriss).
Die Wohn- und Wirtschaftsräume lagen rechts und links von der Diele. Ein vergleichbares und in ursprünglicher Form erhaltenes Haus ist der prachtvoll ausgestattete "Hof Heydenreich aus Herzhorn", der im benachbarten Museum steht (Haus Nr. 29).
Der Sohn und Nachfolger Johann von Drathens, Hinrich, starb früh. Seine Witwe, Cecilia Thormählen, genannt "die schöne Witwe vom Deich", heiratete 1839 Albert Greve. Die Familie bewirtschaftete den Hof, bis im ersten Weltkrieg der letzte für die Fortführung des bäuerlichen Betriebes geeignete Erbe fiel. In der Folgezeit baute man das Haus um und vermietete es zeitweise als Ferien- und Jugendheim. Die hohen Unterhaltungskosten zwangen die Familie jedoch zur Aufgabe des Gebäudes. So stand es lange Zeit leer und verfiel zunehmend.
Es war eine glückliche Fügung, daß für das im Aufbau befindliche Freilichtmuseum nach einem geeigneten Objekt zur Unterbringung einer Museumsgaststätte gesucht wurde. Nach sorgfältiger Prüfung und gründlicher Planung entschied man sich für die Übernahme und den behutsamen Umbau des historisch wertvollen Gebäudes aus den Elbmarschen. Am 31. Mai 1969 öffnete der "Drathenhof" seine Türen als Museumsgaststätte.
Für die Nutzung als Gastraum steht heute die Diele zur Verfügung, die ca. 300 Personen Platz bietet sowie dazu umfunktionierte Wohn- und Wirtschaftsräume. Die so entstandenen Stuben wurden jeweils mit Paneelen und Fliesen aus verschiedenen Regionen Schleswig-Holsteins (Angeln, Probstei, Wilstermarsch) ausgestattet und entsprechend möbliert. Diese individuell gestalteten Räume eignen sich insbesondere auch für das Speisen und Feiern im kleinen Kreis. Die Küche ist im ehemaligen Pferdestall und den anliegenden Kammern untergebracht, weitere Wirtschaftsräume ließen sich durch Unterkellerung gewinnen. Auf diese Weise entstand ein moderner leistungsfähiger Betrieb, ohne daß der Gesamteindruck des historischen Gebäudes verfälscht wurde.
So abwechslungsreich wie die schleswig-holsteinische Landschaft, so vielseitig ist auch die Speisenkarte des "Drathenhofes". Landestypische Gerichte, den Jahreszeiten entsprechend ausgewählt und angeboten, vermitteln dem Gast einen kulinarischen Eindruck vom Land zwischen den Meeren.
Insbesondere mit diesen Speisen aber auch der Auswahl internationaler Gerichte und durch sein einmaliges Ambiente hat sich der "Drathenhof" einen guten Ruf weit über die Grenzen unseres Bundeslandes hinaus erworben.
Bilder des Umbaus: