Im Detail
Ein Stück Geschichte
Der Drathenhof ist ein Stück Schleswig-Holsteinische Geschichte. Und so ist es nur Recht, dass ebensolche auch in ihm gemacht wurde.
Noch in den allerersten Tagen unter dem Betreiber Werner Neubauer kam der damals amtierende Bundeskanzler (und wirklicher Genussmensch) Helmut Schmidt nicht umhin, dem exzellenten Ruf des Restaurants nach Norden zu folgen und im Drathenhof zu Mittag zu essen.
Offensichtlich hat es ihm gefallen und gemundet, da es zu einer Fortsetzung kam, bei der eine unterhaltsame Anekdote nachhaltig im Gedächtnis blieb und somit einen Teil der Geschichte schrieb:
Der Kanzler, der sich sich seinerzeit in seinem Haus am schleswig-holsteinischen Brahmsee aufhielt, hatte Minister, Bankdirektoren und Berater zwecks Studiums der Konjunkturdaten der Republik um sich versammelt, die sämtlichst á la carte aßen. Helmut Schmidt hingegen hatte für sich ein Steak bestellt, alles lief wunderbar. Bis plötzlich "backstage" eine damalige Mitarbeiterin erschrocken feststellte, dass kaum noch Tomatensaft im Hause war, den der ehrwürdige Gast bekannterweise gern und reichhaltig zu sich nahm. Eiligst musste via Einsatzfahrzeug der Polizei Nachschub herangeschafft werden! Zwar wurde dieser im Verlauf der nachfolgenden Stunden eifrig mit Wodka zur Bloody Mary "verlängert" - aber das tat der Zusammenkunft glücklicherweise keinen Abbruch.
Helmut Schmidt folgten weitere politische Vertreter nach, so Heide Simonis oder Horst Köhler, der sogar eine Zeitlang Einwohner Molfsees war und nach der Eröffnung der Kieler Woche 2005 mit guten Freunden zu einem Essen im Drathenhof fast "nach Hause" kam.
Doch bleibt es nicht nur bei "ollen Kamellen". Die gegenwärtige Landesregierung wurde am 23. März 2005 im "Wilstermarsch-Zimmer" sozusagen "begründet". Unter der Prämisse, dem Willen des Wählers einen Ausdruck zu geben, trafen sich die Vorsitzenden ihrer Parteien Peter Harry Carstensen (CDU) und Claus Möller (SPD) nebst Unterhändlern zu Koalitionsverhandlungen auf neutralem Boden bei einem gutem holsteinischen Essen.
Der Drathenhof bleibt also trotz Geschichtsträchtigkeit immer aktuell und mit seiner kulinarischen Exklusivität einfach "in aller Munde".